Anwendungstechnik und Tipps
Hier finden Sie Tipps für die Praxis
Mischbarkeit von Motorenölen
Generell gilt, daß Motorenöle untereinander mischbar sein müssen, unabhängig davon, ob es sich um synthetische oder mineralölbasische Produkte handelt. Diese Forderung wird auch von den Automobilfirmen erhoben. Vermischungen von Motorenölen verschiedener Marken oder Zusammensetzungen sollten allerdings nur dann vorgenommen werden, wenn der Nachfüllbedarf nicht anders gedeckt werden kann.
So ist es nicht empfehlenswert, synthetische bzw. teilsynthetische Motorenöle mit mineralölbasischen Motorenölen zu mischen, da hierdurch der höhere Qualitätsstandard der synthetischen Öle herabgesetzt wird. Die sich einstellende Qualität ist nur so gut, wie das schwächste Glied in der Kette.
Ölverbrauch
Mechanische Einflussfaktoren (Motorkonstruktion) Kolbenringdesign:
- Kolbenringspiel => Ringstoßspiel, Ringnutenspiel, Ringspannung
- Ventilschaftspiel, Schaftdichtungen
- Kurbelgehäuseentlüftung
- Einlaufzustand des Motors: Einlauf noch nicht abgeschlossen (Kolbenringe noch nicht eingeläppt)
- Leckagen
- Defektes Kühlsystem (zu hohe Betriebstemperaturen)
- Betriebsbedingungen
Physikalisch-/Chemische Einflussfaktoren(Motorenölformulierung)
- Hohe Verdampfungsneigung des Öles bei hohen Temperaturen
- Kraftstoffverdünnung => Abfall der Viskosität (Schlupf- und Verdampfungsverluste)
- Starke Oxidation
- Hohe Schaumneigung
- Ölfüllmenge zu hoch (Panscharbeit)
- Abfall der Viskosität durch mechanische Beanspruchung (Viskositätsverlust durch Abscheren)
Öldruckabfall
Ein Absinken des Öldrucks kann im Wesentlichen 2 Ursachen haben: mechanische oder motorölbedingte Gründe.
Konstruktive bzw. mechanische Ursachen für Öldruckabfall
Mögliche mechanische Ursachen sind:
- Kapazität oder Funktionsstörung der Ölpumpe
- Fortgeschrittener Motorenverschleiß (Lagerspiel)
- Dimensionierung der Ölversorgungskanäle
- Zu niedrige Leerlaufdrehzahlen
- Positionierung, Funktion und Genauigkeit der Öldruckgeber
- Zu hohe Panscharbeit im Motor z.B. Konstruktion der Ölwanne
- Defektes Kühlsystem (zu hohe Betriebstemperaturen
Motorenöl und äußere Einwirkungen als Ursachen für Öldruckabfall
Mögliche mechanische Ursachen sind:
- Zu starke Scherung des Öles (Viskositätsabfall)
- Zu hohe Kraftstoffverdünnungen
- Hohe Wasseranteile im Öl => Dampfblasenbildung und Schaum
- Hohe Schaumbildung - hohe Lufteinschlüsse
- Überfüllung (Öl)
- Überhitzung des Motorenöles, z.B. defektes Kühlsystem
Schaumbildung
Mögliche mechanische Ursachen sind:
- Eine Überfüllung der Motoren führt zu starker mechanischer Beanspruchung der Öle => Lufteinschlüsse
- Zuviel Wasser im Öl (Dampfblasenbildung bei hohen Temperaturen)
- Öl mit schlechtem Luftabscheidevermögen
- Starke Verschmutzung des Öles
- Hohe Kraftstoffverdünnung ( Einfluß der Kraftstoffadditive)
Zu starke Schaumentwicklung im Öl führt zu erhöhtem Verschleiß und als Folge zu Überhitzungen. Die Ölversorgung kann zusammenbrechen, wenn die Ölpumpe "trocken läuft". Speziell Hydrostößel reagieren empfindlich auf starke Schaumbildung.
Umölung von Mineralöl auf Syntheseöl
Ein Wechsel von mineralölbasischen Motorölen auf synthetische Produkte stellt im allgemeinen kein Problem dar. Bei Motoren mit hohen Laufleistungen (60.000 -100.000 km oder mehr), die mit einem Mineralöl betrieben wurden, können im Laufe der Zeit Ölkohleablagerungen gebildet haben ( z.B. im Bereich der Kolbenringe oder Ventilführungen) bzw. stark verschmutzt sein, da Mineralöle thermisch nicht so stabil sind wie Syntheseöle.
Lagerfähigkeit von Motorölen
Schmierstoffe sollten frostfrei in geschlossenen, trockenen Räumen und bevorzugt bei konstanter Raumtemperatur gelagert werden. Bei unsachgemäßer Lagerung (starke Temperaturschwankungen, hohe Luftfeuchtigkeit) kommt es durch " Atmung der Gebinde " zur Aufnahme von Feuchtigkeit. Jedes Gebinde ist zwar "flüssigkeitsdicht", jedoch nicht "gasdicht".
Schwarzschlamm
Schwarzschlamm oder auch "Nitratschlamm" ist eine zähfeste, teerähnliche Masse, die weder benzin- noch öllöslich ist. Befallene Motoren können in der Regel weder durch synthetische Motorenöle, noch durch im Markt erhältliche Ölschlammspülungen gereinigt werden.
- Kraftstoffqualität
- Stickoxidbelastung (NOX)
- Motorenkonstruktion
- Ölfüllmenge
- Ölwechselintervalle
- Motorenölqualität
- Temperatur
Prozeß der Schwarzschlammbildung: